Deine Gliederung sollte normalerweise max. 5 Punkte umfassen: die Email 5 Absätze, die Aufzählung 5 Bullet Points. Mehr kann das Auge nicht erfassen: Darüber hinaus wird es anstrengend. Unbewusst signalisiert das Gehirn: Arbeit! Und das erzeugt weniger Sympathie als das leichter Eingängige.
Dahinter steht eine spannende Psychologie der Zahlen. Ihr liegen Erkenntnisse zugrunde, die nicht viele kennen. Dabei lohnt es sich.
Steine in den Sand…
Wenn du 5 Steine in den Sand wirfst, die ungeordnet landen, und deine Freunde fragst, wie viele es sind, sehen sie sofort, dass da 5 liegen. Machst du dasselbe mit 6 Steinen, müssen sie meist
zählen – es sei denn, die Steine liegen zufällig in einem Muster geordnet, z. B. wie auf einem Würfel: Dazu hat das Gehirn gelernt, dass es 6 sind. Es erkennt das Symbol, nicht die Menge. Nur bis
zu 5 Steine, bis zu 5 Köpfe einer Menschengruppe etc. können wir intuitiv erkennen.
Vielleicht liegt das daran, dass wir als Säuglinge monatelang auf dem Rücken lagen, die Arme in die Luft reckten und die Finger bewegten, die wir mit den Augen verfolgten: Wir hatten nichts
anderes zu tun und haben gelernt, eine Anzahl von bis zu 5 Elementen zu erkennen.
Zahlen-Psychologie
Zahlen finden in uns ein Echo: eine Bedeutung, die wir ihnen unbewusst zumessen. Natürlich steht die 1 für den Anfang. Die 2 steht für Abwägung, die Waage, Zweifel: einerseits – andererseits, pro und contra. So auch sprachlich: „zwei“ und „Zweifel“; engl.: „two“/„double“ and „doubt“; franz.: „deux“ et „douter“.
Die 3 steht für Dynamik: „Auf die Plätze – fertig – los!“ Also für Problemlösung: These – Antithese – Synthese. Und damit für das Gute: „Aller guten Dinge sind drei“, von der Heiligen Dreifaltigkeit bis zu drei Engeln für Charlie. Aber nirgends auf der Welt heißt es: „Auf die Plätze – fertig – wirklich fertig – los!“ Die 4 ist statisch, schwer und vollständig: „Erstens, zweitens, drittens, viertens.“ Mehr ist nicht nötig. Das Quadrat hat eine riesige Fläche, und mit den vier Himmelsrichtungen ist alles erfasst.
Und 5 genügen
Die 5 erreicht, wie gesagt, die Grenze dessen, was das Gehirn als leicht erkennbar ansieht und damit intuitiv zu seinen Freunden zählt. Die Liste mit 6 Bullet Points, die Gliederung mit 6
Kapiteln sind ihm um eins zu lang. Kapitel 1: Einleitung; Kapitel 5: Fazit. Und dazwischen, hübsch übersichtlich, die Kapitel 2-4, am besten als: Grundlagen, Problembearbeitung und
Ergebnisdarlegung. Alles gechillt. Das mag das Gehirn, unser guter Kumpel, der fast 24 Stunden arbeitet – aber nicht unnötig, bitte.
Wie von jeder Regel gibt es auch hier Ausnahmen: Ein Lehrbuch umfasst dutzende von Kapiteln, und die Angebote von KarriereLoft auf den Unterseiten dieser Website demonstrieren selbstverständlich durch lange Listen von Bullet Points bereits auf den ersten Blick: Achtung! Kompetenz! Hier wurde nachgedacht! Hier weiß jemand mehr, als sich so einfach sagen lässt: Das beeindruckt ...
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